TSE Brakes: Von Mörfelden in alle Länder Europas

Was macht einen guten Bremszylinder aus? Zuverlässig funktionieren soll er. Und möglichst langlebig soll er sein. Wobei Zuverlässigkeit und Langlebigkeit Hand in Hand gehen, denn beides ist eine Frage der Qualität. „Wir sprechen hier von einem der sicherheitsrelevantesten Teile überhaupt, da verbauen wir die hochwertigsten Komponenten, die wir bekommen können“, sagt Patrick Schmitt, Geschäftsführer bei der TSE Brakes GmbH in Mörfelden-Walldorf. TSE Brakes ist Teil der US-amerikanischen Marmon-Gruppe – in Deutschland allgegenwärtig, aber dennoch nicht so bekannt. Doch dazu später mehr.

TSE Brakes ist einer der weltweit größten Entwickler und Hersteller für Membran-Bremszylinder, die an Zugmaschinen, Achsen und Trailern verbaut sind. Um seinem eigenen Qualitätsanspruch gerecht werden zu können, baut das Unternehmen seine Bremszylinder anders als andere Unternehmen. Den Unterschied machen die einzelnen Bauteile. „Wir fertigen beispielsweise das Gehäuse komplett aus Stahl und verzichten darauf, als zweite Komponente Aluminium-Guss einzusetzen. Dieser Prozess ist aufwendiger, erhöht jedoch die Lebensdauer“, sagt Schmitt. Der Grund ist ganz einfach: zwei unterschiedliche Metalle reagieren miteinander. Die Folge ist Korrosion. Und der hat TSE Brakes ganz entschieden den Kampf angesagt. Die Verbindungen der Gehäusekomponenten sind durch Rollieren fest miteinander verbunden. Niemand kann sie öffnen, deswegen kann sie auch niemand auseinanderbauen und unsachgemäß wieder zusammensetzen. Und auch für das Kernstück des Bremszylinders – die Feder – setzt TSE natürlich auf Qualität. Sie ist beschichtet und rostfrei. „Kein Rost, kein Bruch“, bringt Schmitt die einfache Formel auf den Punkt.

Sicherheit, Langlebigkeit, bis zu vier Jahre Garantie

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit leisten die Kollegen in Alabama, USA. Ein neues Produkt testen sie auf Herz und Nieren, bevor es marktreif ist. Dazu gehören unter anderem ausgiebige Tests mit Kälte, Hitze, Salzwasser und abrasivem Matsch – also Faktoren, mit denen Nutzfahrzeuge auf dem gesamten Globus konfrontiert sind. Das Ergebnis sind Sicherheit, Langlebigkeit und vier Jahre Garantie. TSE Brakes ist in erster Linie im OE-Geschäft tätig. Deswegen ist das Unternehmen hierzulande kaum bekannt. In Europa beträgt hier der Marktanteil bei Membranzylindern etwa 40 Prozent, in Amerika sind es sogar mehr. Dreh- und Angelpunkt der Versorgung in Europa ist der Standort Mörfelden-Walldorf bei Frankfurt. „Wir haben hier wohl das größte Lager für Bremszylinder in Europa“, berichtet Michael Storm, der seit Anfang des Jahres 2024 als Vertriebsleiter Europa für TSE arbeitet. 80.000 Bremszylinder liegen hier zurzeit auf Lager, um Lieferschwankungen auffangen zu können.

Gelebte Qualität

Mörfelden ist aber mehr als nur ein Versandlager: Kein Teil verlässt den Standort, ohne dass die Mitarbeiter den Bremszylinder auf Herz und Nieren geprüft haben. Dazu gehören unter anderem Leckageprüfungen oder die Prüfung der Montagebolzen und Luftanschlüsse. Erst wenn der Bremszylinder mit einem grünen Punkt markiert ist, darf er auf die Reise gehen. „Wir leben konsequent unseren Qualitätsgedanken bis in das letzte Glied der Lieferkette“, sagt Schmitt. Zusammen mit Storm will er in den nächsten Jahren das Geschäft in Europa weiter forcieren, indem sie neben dem weiteren Ausbau des OE-Geschäftes eine flächendeckende Versorgung der Flotten über den freien Ersatzteilmarkt sicherstellen und die Marktpräsenz zunehmend erhöhen.